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Einsatz "Großbrand"

 Foto vom Album:
Einsatznummer
004/2023
Einsatztitel
Großbrand
Alarmierung
am 02.02.2023 um 21:31 Uhr
Einsatzende
am 03.02.2023 um 05:29 Uhr
Einsatzort
Ottleben
Beschreibung des Einsatzes

Am Abend des 02.02.2023 kam es in Ottleben zu einem Großbrand. Insgesamt 93 Helfer aus sieben Feuerwehren, vom Rettungsdienst und der Polizei waren im Einsatz. Neun Personen verloren ihre Wohnung.

 

Zu Beginn dieses Einsatzberichtes möchten wir ein großes „Danke“ aussprechen. Bei unserem Eintreffen hatten alle Personen das Gebäude verlassen. Ihr habt Euch gegenseitig gewarnt, informiert, vorbildlich vor dem Haus gewartet und uns mitgeteilt, dass alle Bewohner in Sicherheit sind. Und trotz der emotional sehr schwierigen Situation habt Ihr Eure Informationen ruhig und besonnen mit uns geteilt. Ihr habt Euch im Hintergrund aufgehalten und die anspruchsvollen Arbeiten beobachtet ohne dabei unsere Arbeit zu stören und standet trotzdem für unsere Nachfragen bereit. Vor Ort wurde zügig eine Versorgung mit warmen und kalten Getränken organisiert. Hierfür geht unser Dank an die Mitglieder unserer Alters- und Ehrenabteilung und unserer Jugendfeuerwehr, die ungefragt Kaffee kochten und uns versorgten. Genauso geht unser Dank an die Nachbarschaft in Ottleben. Auch die Nachbarn stellten Getränke bereit, unterstützten mit Decken und warmen Sachen. Unsere Einsatzkräfte durften private Toiletten nutzen. Der NP Markt öffnete mitten in der Nacht, um uns Getränke und Würstchen zu verkaufen. Und der wichtigste Punkt, es gab die ersten tröstenden Worte und alle Bewohner wurden durch die Hilfe von Freunden und Verwandten noch in der Nacht untergebracht, so dass die bereits durch die Verbandsgemeinde organisierten Notunterkünfte nicht in Anspruch genommen werden mussten. Vielen Dank für die wirklich sehr gute und umfassende Unterstützung in dieser kalten Nacht.

 

Nun möchten wir Euch noch über den Einsatzablauf informieren. Bei unserem Eintreffen stand bereits eine Wohnung im Vollbrand. Aus der angrenzenden zweiten Wohnung waren ebenfalls schon Flammen und Rauch zu sehen. Der gesamte Innenbereich des Vier-Seiten-Hofes war stark verraucht und aus dem Dach des betroffenen Hauses trat flächig dunkler, dichter Rauch, pulsierend aus. Alle Personen hatten das Haus verlassen. Drei Katzen (über die Anzahl der Katzen hatten wir zunächst unterschiedliche Informationen) und ein Hund waren noch im Gebäude. Die betroffenen Wohnungen erstreckten sich über zwei Geschosse, wobei der Gebäudeaufbau unsere Orientierung erschwerte. 
Der Angriffstrupp von unserem HLF ging sofort zur Tierrettung und Brandbekämpfung in den Innenangriff im Bereich des linken Gebäudezuganges. Der Wassertrupp folgte ebenfalls in den Innenangriff nachdem unser Tanklöschfahrzeug einen Sicherheitstrupp gestellt hat. Zwei Minuten nach unserer Ankunft begann der Dachstuhl durchzuzünden und durch die Erkundung des rechten Gebäudezuganges wussten wir, dass auch dieser Bereich bereits mit dunklem und warmen Rauch im Dachgeschoss gefüllt war. In diesem Bereich begann der Schlauchtrupp des HLF mit einem Innenangriff. Die Besatzung vom Tanklöschfahrzeug baute eine Wasserversorgung aus einem Hydranten auf, nahm ein C-Rohr auf der Gebäuderückseite zur Verteidigung eines Brandgiebels vor und stellte den Sicherheitstrupp. Die Besatzung des Einsatzleitwagens forderte in den ersten Minuten die Drehleiter aus Oschersleben, den Bereitschaftsdienst der Avacon sowie die Feuerwehren Am Großen Graben und Wulferstedt nach.

Fünf Minuten nach der Ankunft der FF Ausleben waren drei Trupps mit jeweils einem C-Rohr im Innenangriff und ein C-Rohr war im Außenangriff eingesetzt. Die nachrückenden Feuerwehren unterstützen im Innen- und Außenangriff und bauten eine Löschwasserversorgung vom Löschteich in der Karl-Marx-Straße auf. Auf dem Hof wurde die Drehleiter aus Oschersleben in Stellung gebracht, um über das Wenderohr die Löscharbeiten aufzunehmen. 
Die Situation im Inneren des Gebäudes war anspruchsvoll. Der Brand hatte sich über den gesamten Dachstuhl ausgebreitet, teilweise waren bereits Decken durchgebrannt, so dass über zwei Geschosse gleichzeitig der Brand bekämpft werden musste. Dabei musste bis zur Stromabschaltung auch noch auf den Verlauf der elektrischen Leitungen geachtet werden. Die vermissten Tiere konnten leider bei der 1. Suche nicht gefunden werden.

In der Anfangsphase hatte leider ein Mitglied des Schlauchtrupps Kreislaufprobleme, so dass dieser Trupp den Innenangriff abbrechen musste. Der Kamerad wurde vom Rettungsdienst versorgt, es geht ihm wieder gut. Auch drei weitere Kameraden erlitten leichte Verletzungen. Ein Kamerad erlitt eine leichte Verbrennung am Rücken, ein Kamerad stürzte auf sein Knie und bei einer Kameradin ist die Maske verrutscht und es drang Rauch in die Maske ein. Allen verletzten Kameraden wünschen wir gute Besserung. Außerdem ereignete sich bei der Löschwasserförderung über lange Wege ein Verkehrsunfall. Ein privates Fahrzeug ist hier an einer Schlauchbrücke beschädigt wurden.

Das Gebäude konnte nur mit Atemschutz für die Löscharbeiten betreten werden, deswegen wurde recht aufwendig weiteres Personal und Material zur Einsatzstelle geordert. Aus dem Südbereich der Verbandsgemeinde wurden die Feuerwehren Großalsleben und Kroppenstedt alarmiert, um mit Atemschutzgeräteträgern und Technik zu unterstützen. Insgesamt waren im Einsatzverlauf 43 Trupps unter Atemschutz im Gebäude. Einige Kameraden mussten dabei zwei oder teilweise sogar drei mal in dieser Nacht eingesetzt werden. Die Führungsgruppe der Verbandsgemeinde organisierte gemeinsam mit dem Verbandsgemeindebürgermeister Herrn Stankewitz die Verpflegung sowie Unterkunftsmöglichkeiten (die zum Glück anschließend nicht benötigt wurden). Es wurden aber auch trockene Einsatzkleidung und Sitzmöglichkeiten zur Erholen der Atemschutzgeräteträger herangeführt. Dies geschah unter anderem durch die FF Großalsleben. Für die Löscharbeiten auf der Gebäuderückseite wurde die Drehleiter aus Eilsleben eingesetzt. Bei der zweiten Suche konnten die drei Katzen und der Hund lebend gefunden und an die Besitzerin übergeben werden. Schließlich zeigte die Kombination aus Innen- und Außenangriff Wirkung und das Feuer konnte unter Kontrolle gebracht werden. Die Nachlöscharbeiten und Brandwache zogen sich bis in den frühen Morgen. Die Wohnungen sind leider komplett unbewohnbar. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

 

Mit uns gemeinsam waren im Einsatz:

  • FF Am Großen Graben
  • FF Eilsleben (mit Drehleiter, Tanklöschfahrzeug und Wechselladerfahrzeug)
  • FF Großalsleben
  • FF Kroppenstedt
  • FF Oschersleben (mit Drehleiter)
  • FF Wulferstedt
  • Polizeirevier Börde
  • Rettungswagen Völpke
  • Rettungswagen Oschersleben
  • Bereitschaftsdienst der Avacon
  • Verbandsgemeimdebürgermeister Herr Stankewitz

 

Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit.